by Alina Bronsky
KLAPPENTEXT:
Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgens nicht mehr auf. Und von da an wird alles anders. Alina Bronsky erzählt, wie sich der unnahbare Walter Schmidt am Ende seines Lebens plötzlich neu erfinden muss: als Pflegekraft, als Hausmann und fürsorglicher Partner, der er nie gewesen ist in all den gemeinsamen Jahren mit Barbara. Und natürlich geht nicht nur in der Küche alles schief. Doch dann entdeckt Walter den Fernsehkoch Medinski und dessen Facebook-Seite, auf der er schon bald nicht nur Schritt-für-Schritt-Anleitungen findet, sondern auch unverhofften Beistand. Nach und nach beginnt Walters raue Fassade zu bröckeln – und mit ihr die alten Gewissheiten über sein Leben und seine Familie.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.09.2021, kopiert von perlentaucher.de
Rezensentin Katharina Granzin entwickelt bei der Lektüre von Alina Bronskys neuem Roman Mitgefühl für eine Person, die ihr in der Realität wohl eher unsympathisch wäre. Die Autorin beschreibt aus der Perspektive des altmodischen, “reaktionären und rechten” Herrn Schmidt, der Kochen lernen muss, nachdem seine Ehefrau Barbara bettlägerig wurde, erklärt die Rezensentin. Granzin findet es bewundernswert, dass Bronsky es schafft, diese eigentlich unsympathische Person zu einer Identifikationsfigur zu machen, mit der man trotz ihrer Grantigkeit durchaus mitfühlen kann. Und obwohl die Umstände im Grunde tragisch sind, empfindet die Rezensentin den Grundton des Romans als aufheiternd. Von Barbara erfährt Granzin allerdings leider nicht viel, denn der Ehemann scheint sie traurigerweise nicht sehr gut gekannt zu haben.
Facts:
English title: Barbara Isn’t Dying
Original title: Barbara stirbt nicht
Published: 2021