[ Übersicht
]
[ Installation
]
[ Namenskonvention
]
[ In/Output
]
[ Parameterfile
]
[ Demos
]
[ to do
]
[Autor: A. Röttig
]
Algorithmen: Rauschen/Störgrößen:
mpa3nn, mpa4nn
Um den Sinn, den Zweck und das theoretische Fundament der auf dieser Seite
beschriebenen Möglichkeiten von grille zu erfassen, sollte man am besten
zuerst das entsprechende Kapitel der Dissertion lesen:
4.5 Störgrößen
bei der Berücksichtigung von Gradienten. Die grundsätzliche
Idee ist, daß sich die Störgrößen aus dem Anteil der
Infravariabilität und dem Anteil, der durch Meßungenauigkeiten entsteht,
zusammensetzt. Der Stützpunkte und Gradienten von einunddemselben
Naturmerkmal werden mit unterschiedlichen Methoden erfaßt, deshalb kann
man unterschiedliche Anteile infolge von Meßfehlern spezifizieren.
Die Infravariabilität ist jedoch
eine Eigenschaft des Merkmals und somit für Gradienten und Stützpunkte
dieselbe. Um die Nichtdifferenzierbarkeit einer Funktion mit Nuggeteffekt
im Ursprung zu umgehen, wird eine geschachtelte Modellfunktion
angenommen. Der Gradient muß sich dann auf ein bestimmtes
Flächenelement beziehen. Wenn kein
Nuggeteffekt für die Infravariabilität spezifiziert wurde, ist dies
uninteressant.
An dieser Stelle soll vor allem die Umsetzung in den Programmen
erläutert werden. Dazu wird die Besetzung der Teilmatrizen beleuchtet.
Auto- und Kreuzkorrelationen der Stützpunktdateien
- 1. allg. Störgröße:
- Grundsätzlich werden die Elemente dieser Teilmatrizen zuerst nach
den Formeln 4.42 bis 4.44, die man auch in dem Teilabschnitt 4.6 Normierung der
Kovarianzen findet, besetzt:
Die ki sind intergral und berechnen sich wie folgt:
ki = 1.0 - (Nuggetfaktorinfra +
Nuggetfaktormess)
- 2. spezifische Störgröße:
- Danach werden zu den Hauptdiagonalelementen der
Autokorrelationsmatrizen die mit der Gesamtvarianz normierten
spezifischen Streuungen addiert.
- 3. Additionskonstante:
- Eben diese Hauptdiagonalelemente werden sodann mit der
Additionskonstanten addmep
derart verknüpft:
Hauptdiagonalelement = Hauptdiagonalelement + (
Hauptdiagonalelement * addmep )
Auto- und Kreuzkorrelationen der Ableitungen
- allgemeine Störgröße:
- Grundsätzlich werden die Elemente dieser Teilmatrizen zuerst nach
den Formeln 4.45 bis 4.53, die man auch in dem Teilabschnitt 4.6 Normierung der
Kovarianzen findet, besetzt:
.
.
.Hier kommen die Formeln hin
.
.
Die ki sind integral und berechnen sich für die
Stützpunktdateien ( erste Ableitungen) wie folgt:
ki = 1.0 - (Nuggetfaktorinfra +
Nuggetfaktormess).
Für die Gradientendateien sind die ki:
ki = 1.0 .
Die allgemeinen Störgrößen der Gradienten werden erst im nächsten
Schritt verarbeitet, weil si unter Umständen von Meßwert selbst abhängen
sollen.
- 2. spezifische Störgröße:
- Danach werden die Hauptdiagonalelemente mit zwei Faktoren
multipliziert, in denen die spezifischen und die allgemeinen Störgrößen
der Gradienten berücksichtigt werden. Dies ist zum einen ein Faktor in
dem die sogenannte allgemeine meßwertunabhängige Störgröße NF
grad ihren Eingang findet und mit dem alle Hauptdiagonalelemente
eines Gradientenfiles multipliziert werden. Zum anderen ist es ein
Faktor, der die spezifischen Störgrößen und die meßwertabhängige
allgemien Störgröße NFgrad_i repräsentiert, mit ihm wird das
jeweils mit dem Gradienten korrespondirende Element auf der
Hauptdiagonale multipliziert.
Hauptdiagonalelement = Hauptdiagonalelement * NF
grad * NFgrad_i
Wie diese beiden Faktoren in Abhängigkeit von der Spezifikation von
mpa4nn berechnet werden, ist im
Anschluß etwas ausführlicher erläutert.
- 3. Additionskonstante:
- Eben diese Hauptdiagonalelemente werden sodann mit der
Additionskonstanten addvek
derart verknüpft:
Hauptdiagonalelement = Hauptdiagonalelement + (
Hauptdiagonalelement * addvek )
Die soeben erklärten Operationen werden durchgeführt, nachdem die
Stützstellen bereits zusammengefaßt und das Koordinatensystem infolge
von Richtungsgradienten gedreht ist (damit sind die Zusammenfassungen
und Drehungen am gesamten Datensatz gemeint) und vor der Sortierung der
Datensätze.
Erläuterung von NF grad und NFgrad_i
Die folgenden vier beschriebenen Varianten sind in den Files
../grille/allg/spenug[123]d.c vereint. Durch die Angabe der
Variablennamen in
Klammen sollte man den Bezug zwischen Quelltext und diesen Ausführungen
herstellen können. Die Variablennamen werden hier deshalb nicht
durchgängig verwendet, weil sie im Quelltext mit verschiedenen Werten
belegt sind, was dann hir lediglich verwirren würde. Eine
Übersicht des Folgenden findet man
am Ende dieser Seite.
- A.a) Winkelformat - meßwertunabhängige allg. Störgröße:
Ausgangsdaten im Datenfile sind
Winkel: Fallrichtungswinkel FRw (FRw), Ungenauigkeit als
Winkeldifferenz ΔFRw (FRwG), Fallwinkel Fw (Fw),
Ungenauigkeit als Winkeldifferenz ΔFw (FwG)
mpa4nn 1 NFHw (nugfhwGra),
NFRw (nugrwGra), NFHöhe (nugfhoeGra),
NFZeit (nugftiGra)
- Brechnung der (Δ-tan)2i in Abhängigkeit
von ΔFRwi und ΔFwi nach
Gleichung
4.38 der Diss
- Umrechnung der Winkel in die Komponenten des tangens:
Ahwi und Arwi
- für jede dieser tangens-Komponenten wird die Streuung berechnet:
σ2tan-Hw (sigtanghw) und
σ2tan-Rw (sigtangrw)
- Berechnung der spezifischen Faktoren NFgrad_i-Hw
(AhwGi) und
NFgrad_i-Rw (ArwGi):
NFgrad_i-Hw = 1.0 + (Δ-tan)2i /
(σ2tan-Hw -
(Δ-tan)2i)
NFgrad_i-Rw = 1.0 + (Δ-tan)2i /
(σ2tan-Rw -
(Δ-tan)2i)
- Berechnung der allgemeinen Faktoren NFgrad-Hw
(KGMhw) und NFgrad-Rw (KGMrw):
NFgrad-Hw = 1.0 + NFHw /
(1.0 - NFHw)
NFgrad-Rw = 1.0 + NFRw /
(1.0 - NFRw)
- A.b) Winkelformat - meßwertabhängige allg. Störgröße:
Ausgangsdaten im Datenfile sind
Winkel: Fallrichtungswinkel FRw (FRw), Ungenauigkeit als
Winkeldifferenz ΔFRw (FRwG), Fallwinkel Fw (Fw),
Ungenauigkeit als Winkeldifferenz ΔFw (FwG)
mpa4nn 0 ΔFRw (nugfhwGra),
ΔFw (nugrwGra), egal (nugfhoeGra),
egal (nugftiGra)
- Brechnung der (Δ-tan)2i-allg in Abhängigkeit
von ΔFRw und ΔFw nach
Gleichung
4.38 der Diss (allgemeine Störgröße. Winkeldifferenzen in mpa4nn)
- Brechnung der (Δ-tan)2i-spez in Abhängigkeit
von ΔFRwi und ΔFwi nach
Gleichung
4.38 der Diss (spezif. Störgröße, Winkeldifferenzen im File)
- Umrechnung der Winkel in die Komponenten des tangens:
Ahwi und Arwi
- für jede dieser tangens-Komponenten wird die Streuung berechnet:
σ2tan-Hw (sigtanghw) und
σ2tan-Rw (sigtangrw)
- Berechnung der spezifischen Faktoren NFgrad_i-Hw
(AhwGi) und
NFgrad_i-Rw (ArwGi):
NFgrad_i-Hw = {1.0 +
(Δ-tan)2i-allg /
(σ2tan-Hw -
(Δ-tan)2i-allg)} *
{1.0 + (Δ-tan)2i-spez /
(σ2tan-Hw -
(Δ-tan)2i-spez)}
NFgrad_i-Rw =
{1.0 + (Δ-tan)2i-allg /
(σ2tan-Rw -
(Δ-tan)2i-allg)} *
{1.0 + (Δ-tan)2i-spez /
(σ2tan-Rw -
(Δ-tan)2i-spez)}
- Festlegung der allgemeinen Faktoren NFgrad-Hw
(KGMhw) und NFgrad-Rw (KGMrw) mit Eins, da die
allgemeine Störgröße schon im vorstehenden Punkt verarbeitet wurde:
NFgrad-Hw = 1.0
NFgrad-Rw = 1.0
- B.a) Komponentenformat - meßwertunabhängige allg. Störgröße:
Ausgangsdaten im Datenfile sind
Nuggetfaktoren: Anstieg des Hochwertes Ahwi und Nuggetfaktor
im Anstieg des Hochwertes AhwGi, analog Arwi
und ArwGi sowie Ahoei und
AhoeGi
mpa4nn 1 NFHw (nugfhwGra),
NFRw (nugrwGra), NFHöhe (nugfhoeGra),
NFZeit (nugftiGra)
- Berechnung der spezifischen Faktoren NFgrad_i-Hw
(AhwGi) und
NFgrad_i-Rw (ArwGi):
NFgrad_i-Hw = 1.0 + AhwGi /
( 1.0 - AhwGi)
NFgrad_i-Rw = 1.0 + ArwGi /
( 1.0 - ArwGi)
- Berechnung der allgemeinen Faktoren NFgrad-Hw
(KGMhw) und NFgrad-Rw (KGMrw):
NFgrad-Hw = 1.0 + NFHw /
(1.0 - NFHw)
NFgrad-Rw = 1.0 + NFRw /
(1.0 - NFRw)
- B.b) Komponentenformat - meßwertabhängige allg. Störgröße:
Ausgangsdaten im Datenfile sind
Nuggetfaktoren: Anstieg des Hochwertes Ahwi und Nuggetfaktor
im Anstieg des Hochwertes AhwGi, analog Arwi
und ArwGi sowie Ahoei und
AhoeGi
mpa4nn 0 ΔFRw (nugfhwGra),
ΔFw (nugrwGra), egal (nugfhoeGra),
egal (nugftiGra)
- Berechnung der Fallrichtungswinkel FRwi und der
Fallwinkel Fwi aus den Komponenten des tangens
(Ahwi und Arwi)
- Brechnung der (Δ-tan)2i-allg in Abhängigkeit
von ΔFRwi und ΔFwi nach
Gleichung
4.38 der Diss (allgemeine Störgröße. Winkeldifferenzen in
mpa4nn)
- für jede dieser tangens-Komponenten wird die Streuung berechnet:
σ2tan-Hw (sigtanghw) und
σ2tan-Rw (sigtangrw)
- Berechnung der spezifischen Faktoren NFgrad_i-Hw
(AhwGi) und
NFgrad_i-Rw (ArwGi):
NFgrad_i-Hw = {1.0 + AhwGi /
( 1.0 - AhwGi)} *
{1.0 + (Δ-tan)2i-allg /
(σ2tan-Hw -
(Δ-tan)2i-allg)}
NFgrad_i-Rw ={ 1.0 + ArwGi /
( 1.0 - ArwGi)} *
{1.0 + (Δ-tan)2i-allg /
(σ2tan-Rw -
(Δ-tan)2i-allg)}
- Festlegung der allgemeinen Faktoren NFgrad-Hw
(KGMhw) und NFgrad-Rw (KGMrw) mit Eins, da die
allgemeine Störgröße schon im vorstehenden Punkt verarbeitet wurde:
NFgrad-Hw = 1.0
NFgrad-Rw = 1.0
- A.a) A.b) B.a) B.b) Störgröße infolge von Infravariablilität
bei Gradienten:
- Wenn in mpa3nn eine Störgröße infolge von Infravariablilität
spezifiziert wurde, dann muß dies noch bei den spezifischen Faktoren
NFgrad_i-Hw und NFgrad_i-Rw berücksichtigt werden.
Es müssen die KGI_i entsprechend Formel 4.34 der Diss
berechnet werden. Dazu werden die Flächenelemente aus den Datenfiles in
die Formel eingesetzt. Die Berechnung des Faktors f ist an das
Gauß'sche Modell angelehnt, wobei mann annimmt, daß nach dem Wendepunkt
die Nachbarschaftsbeeinflussung zu vernachlässigen ist. Dieser liegt
beim Gauß'schen Modell exakt bei der Reichweite des Modells (die Korrelation
beträgt e-1). Funktionen, die im Sinne des Gradientenkrigings
sinnvoll sind, werden in jedem Fall eine "ähnlichen" Verlauf nehmen.
Das Problem liegt nun bei zusammengesetzen Modellen bei der Bestimmung
der Reichweite zur Festlegung des Faktors f. Hier wird, wie auch bei
Verwendung von anderen Modellen als dem Gauß'schen, die Nullstelle der
folgenden Funktion numerisch bestimmt (HaHa das sind die
Fortran-Funktionen aus der NAG-Bibliothek):
ρ(h) = Allgemeines_Modell(x,y,z,t) - e-1
Die damit gefundene erste Nullstelle wird als approximierte Reichweite
für die Formel
4.35 der Diss benutzt. Hier könnte man sich sicher etwas
Geschickteres einfallen lassen. Die oben erwähnten Faktoren berechnen
sich dann wie folgt:
NFgrad_i-Hw = NFgrad_i-Hw * KGI_i
NFgrad_i-Rw = NFgrad_i-Rw * KGI_i
Zum Abschluß noch ein Hinweis zur Spezifizierung von mpa3nn. Wenn
Gradienten und Stützpunkte vom selben Naturmerkmal stammen, dann muß man
in mpa3nn die gleichen Störgrößen infolge Infravariabilität
spezifizieren. Alles andere ist grober Unsinn, dies muß aber bei der
Eingabe beachtet werden, da die Programme keine Information darüber
haben, welche Gradienten- und Stützpunktdatein vom gleichen Merkmal
stammen, die Programme rechnen also.
Für die folgende Tabelle, die die Kombinationsvarianten zusammenfaßt,
sei vorausgeschickt, daß die Winkeldifferenzen
(spezifische wie auch allgemeine) immer meßwertabhängig verarbeitet
werden, während dessen die Nuggetfaktoren in jedem Fall
meßwertunabhängig in die Berechnung eingehen. Es besteht aber die
Möglichkeit, daß man für die
allgemeinen "Störgrößen" ohne auf das Gradientenformat
(Komponenten oder Winkeldifferenzen, beide mit bzw. ohne spezifische
Ungenauigkeiten)
achten zu müssen, a gusto Nuggetfaktoren oder Winkeldifferenzen vorgeben kann.
Wenn Nuggeteffekte infolge von Infravariablität bei Gradienten vorgegeben werden, dann
müssen Flächenelemente in den Files vorhanden sein.
nuff' | Stützpunkte | Gradienten Winkelformat |
Gradienten Komponentenformat |
im Datenfile | spez. Streuungen |
spez. Winkeldifferenz | spez. Nuggeteffekt |
mpa3nn | σ2ges,
NFinfra, NFmess |
σ2ges, NFinfra |
σ2ges, NFinfra |
mpa4nn | - |
meßwertabhängig (flag=0) allg. Winkeldifferenzen |
meßwertabhängig (flag=0) allg. Winkeldifferenzen |
mpa4nn | - |
meßwertunabhängig (flag=1) allg. Nuggetfaktoren |
meßwertunabhängig (flag=1) allg. Nuggetfaktoren |
Andree Röttig
Tue Sep 1 1998